In der Frage der Herkunft der Zither gehen die Meinungen auseinander.
Fest steht, dass bereits die Griechen auf einem „Monochord" (= Einsaiter, ein Instrument, auf dem durch Verschieben eines beweglichen Steges jedes Intervall angegeben werden konnte) Intervallstudien machten.
Im Mittelalter wurde auf einem Scheitholt (mit „t" geschrieben!) musiziert (= 2 oder 3–saitiges, rechteckiges Musikinstrument). Zweifellos sind die Vorgänger des Scheitholtes im türkisch–persischen Raum zu finden.
Das Scheitholt, und da sind sich die Musikhistoriker einig, ist der Vorgänger unserer heute noch bekannten und gespielten Urzither, in den Zentralalpen auch „Raffele" genannt.
Eine Art der Spielweise war:
Die auf dem Scheitholt eingesetzen Bünde erlaubten das diatonische Spiel auf den 2 gleichgestimmten Griffsaiten, dazu erklang eine Freisaite, die wie beim Monochord durch Unterlegen von Stegen in ihrer Tonhöhe verändert werden konnte.
Die linke Hand strich mit einem Rundholz über die Saiten. Der Daumen der rechten Hand spielte die Saiten an („schlug" sie an).
Die „Scherrzither", auch „Kratzzither" genannt, ist die Weiterentwicklung des Scheitholtes. Den Namen Scherrzither verdankt dieses heute fast nicht mehr gespielte Instrumen der scharrenden Bewegung des Plektron in der rechten Hand. Die Griffbrettsaiten sind 2-chörig gleichgestimmt, so auch die erste Freisaite, das „Trompeterl", es folgt die Terz, Grundton und als Bass-Saite die Quint. Die Schärrzither weicht von der Schmalform des Scheitholtes ab, die zithertypische Form ist bereits zu erkennen.
In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wurden viele Versuche unternommen, die Urzither durch Hinzufügen von Freisaiten zu erweitern.
Erst durch das Verwenden des Zitherringes, anstelle des bei der Urzither üblichen Plektrons, erlaubte die Weiterentwicklung zum virtuosen Zitherspiel: Der Daumen „schlägt" die Griffbrettsaiten an, die vier Finger der rechten Hand werden zum Spiel der Freisaiten eingesetzt.
Nikolaus Weigel führte 1838 die Quart/Quinten–Reihung der Freisaiten und das chromatische Griffbrett ein.
Der Insrumentenbauer Max Amberger baute 1862 die erste Konzertzither.
Max Albert baute die erste Normalzither in Harfenform.
P.S.: Herzog Max, der Vater von Kaiserin Sissy, war ein großer Gönner und Förderer der Zither. Er selbst spielte die Zither. Auch Sissy lernte das Zitherspielen.
In den Diensten von Herzog Max (als Hofmusiker und Lehrer des Herzogs) war Johann Petzmayer, ein Virtuose auf der Zither.
Um 1900 und die Jahrzehnte darauf erfuhr die Zither ihre größte Verbreitung.