Texte

Als ich die ersten Lieder sang... (Heinz Gamper, 1980)

1.) Geschichte der Vergangenheit,
ein Stein von Römerhand
viel Jahre brachten Not und Leid
in mein Vaterland.
Die Menschen von der Zeit geprägt
aus altem Schrot und Korn -
und trotzdem wird die Saat gesät,
denn wir sind hier gebor’n!

Als ich die ersten Lieder sang,
zum ersten Mal hör Zitherklang,
ein neuer Tag, ein neuer Drang,
ich spür’s noch heut in mir.
Ich dachte mir, du brauchst nur denken
lass dich auch vom Herzen lenken
nimm den Sinn, schau in die Heimat
sie nur gibt ihn dir!

2.) Geschichte der Vergangenheit,
ein Schloss so kühn erbaut,
Graf Mainhard lebt zu dieser Zeit
die Maultasch wird getraut.

Und Fürsten teilten sich das Land,
sie kämpften hart um Gold.
Der Bauer mit der rauhen Hand,
der hat’s nicht so gewollt!
Als ich die ersten Lieder sang...
...Ich steh zu meiner Heimat.

Wer ist ohne, unter seiner Krone? (Heinz Gamper, 1990)

Wir schreiben, falls wir noch schreiben können, das erste Schaltjahr in diesem Jahrtausend.
Wir rechnen, falls wir noch rechnen können, fest damit, dass wir daran denken werden,
vorausgesetzt, dass wir noch denken dürfen, eine Antwort darauf zu finden,
falls uns einer frager mit die Hennen sollte, vorausgesetzt, daß wir noch antworten dürfen:

Wer ist Ohne, unter seiner Krone?
Kenner der Materie nehmen dich - Männer deiner Serie hab'ns in sich!
Wer ist ohne, unter seiner Krone?
Fragen sich die Medienkenner bringen dich auf Sammelnenner,
schnüren fest und hoffen dann, daß der Zwerg noch schnaufen kann.
Fragen sich die klugen Geister: "Wer wird oben ohne Meister"?
Fühlen und verspüren gibt es nicht, raffen, fordern, nehmen wird zur Pflicht!

Auf'n Hof (Heinz Gamper, 1984)

Auf' Hof gibt's a Resser'l, a Rindviech im Stoll,
den Gigger mit die Hennen, den find'sch üboll.

In dr Stub'n liegt die Zither, wer g'sungen und g'locht
i glab es kimmp a G'witter, weil's hint'n und vorn krocht.

In dr Kuch isch der Kibel firn Butter bereit'
in dr Kuch riachts net ibel, viel Hunger hob die Leit.

Im Stod'l, as Gruamat, der Pof'l und's Hei
af'n Nogl häng's Kuamat, as Kuajoch dabei.

Im Keller as Weind'l, der Speck hängt daneb'n
die Mais und die Rozz'n, hob'n dei a schian's Leb'n!

Kloaner Bua (Heinz Gamper, 1980)

Kloaner Bua, wenn i dir heint so viel derzehl.
Kloaner Bua, dann hot des Olls sein Grund.
Kloaner Bua, und dass i mi an net verfehl’.
Kloaner Bua, do schaug’ mir auf mein Mund.

Kloaner Bua, dei Hoamat, Berge Lond und Leit.
Kloaner Bua, du muasch des Olls verstian.
Kloaner Bua, und hot a heint bold niamand Zeit.
Kloaner Bua, es isch holt dechtersch schian.

Kloaner Bua, es wor amol vor longer Zeit.
Kloaner Bua, do wor viel Rua im Lond.
Kloaner Bua, und wenn’s ins Heint a net so gfreit.
Kloaner Bua, mir stian holt decht bannont.

Kloaner Bua, du wersch amol a g’wochs’ner Monn.
Kloaner Bua, gea net den Weg alloan.
Kloaner Bua, und wenn i nix mehr sog’n konn.
Kloaner Bua, sei froa, du bisch dahoam.

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